Die beiden Regisseure Alexandre Jollien und Bernard Campan hatten zunächst einen Dokumentarfilm über den körperbehinderten Philosophen und Autor Jollien geplant. Stattdessen wurde es ein Spielfilm mit fiktiven Protagonisten, mit Humor und Feinfühligkeit und ohne viel Dramatik, in den Hauptrollen die beiden befreundeten Regisseure: Der Bestattungsunternehmer und Workoholic Louis fährt den Rad-Kurier für Biogemüse, Igor, mit seinem Auto an. Entsetzt, einen Menschen mit Behinderung verletzt zu haben, begleitet er ihn ins Krankenhaus. Igor glaubt, in Louis seinen neuen besten Freund gefunden zu haben. Als Louis eine Überführung von Lausanne durch Südfrankreich übernimmt, begleitet ihn Igor, vorerst versteckt
Mehr Sensibilität, bitte!
Langsam wäre es tatsächlich an der Zeit, dass das Thema Natur-Schutz und Diversität vor Allem bei den verantwortlichen Körperschaften, als wichtig- als überlebenswichtig erkannt wird. Eine diesbezügliche Sensibilität ist aber leider bei uns noch nicht wirklich zu sehen. Heimo Lammer beschreibt die Situation an Hand der jüngsten Maria Anzbacher Beispiele:
All die Jahre, in denen ich mich beim Wandern oder Radfahren durch diesen Weg geschlängelt habe, hatte ich immer denselben Eindruck. Ein ruhiger Ort, schattig, mit vielfältiger Vegetation, Buschwerk, Sträuchern und Bäumen ausgestattet. Immer belebt mit Insekten und Vögeln- einfach schön.
Jetzt hat dieser Weg auch für mich einen Namen erhalten. Windmühl- und Nussweg.
Hier wurde die Baumschnittführung im wahrsten Sinne des Wortes „radikal“ fast zur Gänze umgesetzt. (Radix-für Wurzel)
Baum und Naturschutz dürfte dabei keine Rolle gespielt haben.
Sich bei allfälligem Baum- oder Ast Bruch hinter Haftungsansprüchen von Wegbenützern verstecken zu wollen, ist nicht nur billig, sondern für mich auch unzulässig.
Dieser sorglose Umgang mit der Ressource Kulturlandschaft ist eine Schande.
„Es wochst eh wieda noch“, ist da schon längst aus der Zeit gefallen.
Mir geht es dabei nicht um ein Anschwärzen der Auftraggeber oder der durchführenden Organe, sondern um eine Sensibilisierung in der Gemeinde gegenüber der uns umgebenden Welt, die ohnehin schon sehr ramponiert ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Bürger oder Bürgerinnen gibt, die dies goutieren. Eventuelle Wählergruppen damit ansprechen zu wollen, scheint ebenso absurd zu sein.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Anwohner darüber mokieren, wenn an anderen Stellen, scheinbar ohne Grund, Bäume einfach gefällt werden.
Die Apfelbäume oberhalb des Sportplatzes, die Bäume hinter der Feuerwehr bei der alten Landstraße, um Beispiele zu nennen. Falls es gewichtige Gründe für das Fällen von Bäumen gibt, sollte das der Bevölkerung über unsere Gemeindezeitung oder die sozialen Medien mitgeteilt werden.
Mir ist völlig klar, dass das Führen einer Gemeinde wesentlich komplexer ist, als es sich von außen darstellt. Nur sollte eine Gemeinde danach trachten, kein Problem mit der Glaubwürdigkeit zu bekommen. So ist seit 2007 die Gemeinde Teil der Leader-Region Elsbeere Wienerwald. Fast die Hälfte der Gemeinde Maria-Anzbach liegt im Natura 2000 Vogelschutzgebiet.
In der Gemeinde liegen auch zwei punktförmige Naturdenkmäler. Drei Stiel-Eichen im Ortszentrum, und in der Hofstatt stehen zwei große Riesenlebensbäume, die als Naturdenkmal geschützt sind. Das alles sind tolle Dinge, die aber nicht zu Lippenbekenntnissen verkommen dürfen, sondern ganz im Gegenteil mit etwas Stolz gegenüber der Bevölkerung kommuniziert werden sollen.
Eines sollte alle positiv stimmen: Die Bundesregierung vereinbarte 2020, dass die haftungsrechtlichen Sorgfaltsanforderungen evaluiert werden sollen, um unnötiges Zurückschneiden oder Fällen von Bäumen zu verhindern. Sozusagen neue Regeln gegen “Angstschnitte“ zu erarbeiten. Lange Vorbereitung durch Einbinden aller relevanten Gruppen, aber viel Lob für das Justizministerium sind ein vorläufiges Ergebnis. Die Begutachtungsfrist für das neue Gesetz endet am 28.2. 2024.
Ich wünsche mir, dass der Ausruf „Baum fällt“ nur mehr in Notfällen fällt.
Herzlichst
Heimo Lammer